Pans Stunde
Collage mit Klavierwerken und Liedern von Claude Debussy und Texten von Leukipp, Demokrit, Lukrez, Ovid, Vergil und Stéphane Mallarmé
Claude Debussys Musik führt uns in all ihrer Modernität zurück zu elementaren Kräften wie Wind und Wasser und in eine imaginierte antike Mittelmeerwelt, bevölkert von Nymphen und Satyrn in arkadischen Landschaften.
klangundszene konfrontiert die in ihrer Klangschönheit berückenden Klavierwerke und Lieder Debussys mit Texten antiker Autoren über die Erfahrbarkeit der Natur mit allen fünf Sinnen, über Vorstellungen vom Wirbel der Atome und über Erzählungen vom Anfang der Welt. Dorthin scheint auch Mallarmés Faun aus dem Gedicht L’après-midi d’un faune zu gehören, dessen Erwachen aus einem erotischen Traum ihn zum Nachdenken und zum Tagträumen verleitet. Mallarmés Faun feiert in schillernden Versen das sich seiner selbst bewusst werdende Naturwesen und die Intensität sinnlicher Erfahrung. Gleichzeitig ist er aber auch Symbol für die sublimierende Kraft der Kunst, in der die anarchische Kreativität des Eros aufgehoben ist.
27. Juni 2021, 11.00 Uhr (10.00 Uhr Einführung)
Vortragssaal Kunsthaus Zürich
Programm (musikalischer Teil)
Lieder:
Trois Chansons de Bilitis, 1897–1898 (Pierre Louÿs)
- La flûte de Pan
- La chevelure
- Le tombeau des Naïades
Green, aus: Ariettes oubliées, 1885-1887 (Paul Verlaine)
C'est l'extase langoureuse, aus: Ariettes oubliées, 1885–1887 (Paul Verlaine)
L’échelonnement des haies, aus: Trois Mélodies de Paul Verlaine, 1891
Soupir, aus: Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé, 1913
Werke für Klavier solo:
L’isle joyeuse, 1904
Reflets dans l’eau, aus: Images I, 1905
Danseuses de Delphes, aus: Préludes, Band 1/ I, 1909–10
Voiles, aus: Préludes, Band 1/ II, 1909–10
Le vent dans la plaine, aus: Préludes, Band 1/III, 1909–10
Ondine, aus: Préludes, Band 2/ VIII, 1911–13
Pour les arpèges composés, aus: Études, Band 2/11, 1915
Mitwirkende
Adrian Furrer Sprecher
Anna Gschwend Sopran
Edward Rushton Klavier
Konzept, Textauswahl und Dramaturgie Rachel Eisenhut
Gestaltungskonzept Eugen Eisenhut
Dramaturgische Mitarbeit Markus Läuppi
Einführung Hans-Joachim Hinrichsen
Produktion klangundszene
Sponsoren und Gönner
Stadt Zürich Kultur
Ergata Stiftung