L’Homme Machine
Collage mit Musik von Maurice Ravel und Texten von Julien Offray de La Mettrie und Denis Diderot
Maurice Ravels Musik kombiniert exquisite Klänge mit einer raffinierten Technik und spielt oft ironisch mit Stilen und Masken, die von seiner Verbundenheit mit dem 18. Jahrhundert und gleichzeitig von modernen Kompositionsverfahren zeugen. Seine facettenreiche Klangsprache – das Rhythmische und Tänzerische ebenso wie das Melancholische und Innige – vereint die Faszination durch Maschinen und Mechanik mit der Liebe zur Natur.
klangundszene stellt Ravels Klavierwerken und Liedern Texte zweier französischer Denker des 18. Jahrhunderts zur Seite: einer Zeit, in der Naturwissenschaften, Literatur und Philosophie noch viel stärker miteinander verbunden waren. Julien Offray de La Mettrie und Denis Diderot fragten auf je eigene Weise nach dem Wesen des Menschen oder dem Wesen der Tiere und, noch vor Darwin, nach dem Ursprung des Lebens überhaupt. Als frühe Vertreter des modernen naturwissenschaftlichen Denkens stellen sie Thesen auf, die nach wie vor hochaktuell, aber von einer weisen Skepsis gegenüber einer rein quantitativen Betrachtung der Welt sind und der drohenden Entzauberung der Welt das Staunen und die ganze Bandbreite der menschlichen Gefühle entgegensetzen.
27. Juni 2021, 20.00 Uhr (19.00 Uhr Einführung)
Vortragssaal Kunsthaus Zürich
Programm (musikalischer Teil)
Lieder:
Histoires naturelles, 1906 (Jules Renard)
Soupir, aus: Trois poèmes de Stéphane Mallarmé, 1913, Fassung für Singstimme und Klavier, 1913
Werke für Klavier solo:
Jeux d’eau, 1901
Ondine, aus: Gaspard de la nuit, Trois Poèmes pour piano d’après Aloysius Bertrand, 1908
Rigaudon, aus: Le Tombeau de Couperin, 1914–1917
Forlane, aus: Le Tombeau de Couperin
Toccata, aus: Le Tombeau de Couperin
Mitwirkende
Adrian Furrer Sprecher
Clara Meloni Sopran
Tanja Hotz Klavier
Konzept, Textauswahl und Dramaturgie Rachel Eisenhut
Gestaltungskonzept Eugen Eisenhut
Dramaturgische Mitarbeit Markus Läuppi
Einführung Hans-Joachim Hinrichsen
Produktion klangundszene
Blogbeitrag
«Ist die Natur natürlich?»
von Daniel Strassberg
Sponsoren und Gönner
Stadt Zürich Kultur
Ergata Stiftung